6 Wege

Reptilien

dein mentales

Wohlbefinden

steigern

können

Reptilienhaltung und mentale Gesundheit

Während die Forschung weiterhin die Zusammenhänge zwischen Mensch und Tier untersucht, erweisen sich Reptilien zunehmend als unerwartet wichtige Begleiter im Leben vieler Menschen. Aber was ist es an diesen eher zurückhaltenden Gefährten, das Achtsamkeit fördert, Stress reduziert und soziale Bindungen stärkt? Die Antworten liegen in den subtilen Wegen, auf denen Reptilien mit ihren Haltern interagieren.

Achtsamkeit fördern

Es ist überraschend beruhigend, einem Reptil dabei zuzusehen, wie es sich in seinem Terrarium bewegt und einfach seinem Alltag nachgeht. Ob ein Gecko einen Ast erkundet, ein Bartagame einer Heuschrecke hinterherjagt oder eine Schlange auf einem Sonnenplatz zusammengerollt liegt – schon ein paar Minuten Beobachtung dieser Verhaltensweisen können den Geist fokussieren und aufdringliche Gedanken lindern. Allein das Beobachten von Reptilienverhalten bietet eine kleine Auszeit von den Komplexitäten und Belastungen unseres geschäftigen Alltags.

1

2 Stressarme Haustiere

Reptilien bieten eine Art von Gesellschaft, die zu einem ruhigen, unabhängigen Lebensstil passt. Die meisten beliebten Arten sind vergleichsweise pflegeleicht, leise und völlig zufrieden mit ihrer eigenen Gesellschaft. Sie machen sich keine Sorgen, wenn man das Haus verlässt, und fordern weder Aufmerksamkeit noch menschlichen Kontakt ein. Für alle, die die Präsenz eines Haustiers schätzen, ohne den Druck von häufigem Handling oder täglichen Spaziergängen, sind Reptilien eine überzeugende Option. Ein Reptil zu besitzen, wirkt oft überraschend beruhigend – genau deshalb sind sie für so viele Menschen ein attraktives Haustier.

Einsamkeit überwinden

Für viele Menschen bieten Reptilien ein unschätzbares Gefühl von Verbundenheit, das das Gefühl der Isolation lindern kann. Die Reptilien-Community ist ein wichtiger Teil des Lebens vieler Halter und ermöglicht eine seltene und wertvolle Verbindung zu anderen, die dieselbe Nischenleidenschaft teilen. Wie Nigel Robert in seinem Artikel Four Ways Reptiles Can Improve Your Mental Health erklärt: „Die Haltung eines Reptils kann eine Möglichkeit für menschliche Kontakte bieten – über Reptilien-Messen, Online-Foren und Hobbygruppen“, was die allgemeinen Ergebnisse einer Studie von McNicholas et al. widerspiegelt: „Haustiere wirken zweifellos als ‚soziale Katalysatoren‘ und führen zu mehr sozialem Kontakt zwischen Menschen … besonders wichtig für Personen, die von sozialer Isolation bedroht sind“ (McNicholas et al., BMJ, 2005). Kein Wunder also, dass Haustiere für so viele Menschen ein so wichtiger Teil ihres Lebens sind – und Reptilien erfüllen diese Rolle perfekt.

3

4 Ideal für Stubenhocker

Für Menschen, die den Großteil ihrer Zeit zu Hause verbringen – sei es aus eigener Entscheidung, aufgrund eingeschränkter Mobilität, Angstzuständen oder Agoraphobie – können Reptilien ein beruhigender und praktischer Begleiter sein. Sie benötigen kaum oder gar keinen Auslauf im Freien, machen nur sehr wenig Lärm und gedeihen in einer stabilen Innenumgebung. Wie Nigel Robert erklärt: „Ob aufgrund körperlicher Einschränkungen oder psychischer Gesundheitsprobleme wie Angstzuständen oder Agoraphobie – manche Menschen haben Schwierigkeiten oder können ihr Haus nur selten oder gar nicht verlassen. Reptilien könnten das perfekte Haustier für sie sein … Mit Hilfe bei den seltenen [Tierarzt-]Besuchen kann eine zu Hause gebundene Person problemlos ein glückliches, gesundes Reptil in ihrem Heim halten“ (Nigel Robert, Four Ways Reptiles Can Improve Your Mental Health).

Struktur und Routine

Wie bei allen Haustieren erfordert auch die Pflege von Reptilien Beständigkeit – und davon profitieren oft auch ihre Halter. Fütterung, Besprühen und regelmäßige Reinigungsroutinen geben dem Alltag einen Zweck und eine Struktur, die die emotionale Stabilität unterstützen. Wie Azevedo et al. in Understanding the Human–Reptile Bond feststellten: „Es wurden vier Hauptmotivationen für die langfristige Haltung von Reptilien als Haustiere identifiziert: Bequemlichkeit, Unterhaltung, Gesellschaft und Fürsorgepflicht“ (Azevedo, Guimarães, Ferraz, Whiting & Magalhães‑Sant’Ana, 2022, S. 757). Dieses Pflichtbewusstsein in Kombination mit vorhersehbarer täglicher Pflege hilft den Haltern, einen Rhythmus im Alltag zu etablieren. Nigel Robert weist ebenfalls darauf hin, dass Routineaufgaben wie Füttern und Terrarienpflege Menschen dabei unterstützen können, Depressionen zu bewältigen und Unabhängigkeit wiederaufzubauen. Für viele sind diese beständigen Handlungen beruhigend, erdend und vermitteln ein überzeugendes Gefühl von Erfolg.

5

6 Dein perfektes Haustier?

Zahlreiche Studien zeigen messbare Zusammenhänge zwischen Haustierhaltung und Gesundheit. Headey berichtete, dass „Hund- und Katzenhalter weniger jährliche Arztbesuche haben und seltener Medikamente gegen Herzprobleme und Schlafstörungen einnehmen“ (Headey, Health Benefits and Health Cost Savings Due to Pets, 1999). Es ist wahrscheinlich, dass die Pflege von Reptilien ähnliche Vorteile bietet. Azevedo et al. betonen, dass „die Ergebnisse darauf hindeuten, dass die Beziehungen zwischen Mensch und Reptil von denselben Gefühlen geprägt sind wie zuvor für Säugetier-Haustiere berichtet, obwohl sie vielfältiger sind und durch eine Bewunderung und Faszination für ihre geheimnisvolle Natur und ungewöhnlichen Verhaltensweisen nuanciert werden“ (Azevedo, Guimarães, Ferraz, Whiting & Magalhães‑Sant’Ana, 2022, S. 767).

Reptilien zeigen vielleicht keine Zuneigung auf dieselbe Weise wie ein Hund oder eine Katze, doch die meisten Halter werden bestätigen, dass ihre Tiere auf ihre eigene, ebenso lohnende Art interaktiv und liebevoll sind.

Für alle, die ein Haustier suchen, das Ruhe statt Chaos bringt, können Reptilien eine beständige und erdende Präsenz sein. Ihre ruhige Art fördert Geduld und Reflexion und schenkt Momente der Konzentration, die zu gesünderen und ausgeglicheneren Tagen beitragen. Und davon könnten wir alle profitieren.

Für weitere Informationen über die Vorteile der Reptilienhaltung siehe:

Understanding the Human–Reptile Bond: An Exploratory Mixed-Methods Study.
Azevedo, A., Guimarães, L., Ferraz, J., Whiting, M., & Magalhães-Sant’Ana, M. (2022). Anthrozoös, 35(6), 755–772.

Four Ways Reptiles Can Improve Your Mental Health.
Nigel Robert, The CDIA

Pet ownership and human health: a brief review of evidence and issues.
McNicholas J., Gilbey A., Rennie A., Ahmedzai S., Dono J.-A. & Ormerod E. (2005) British Medical Journal, 331(7527), 1252-1254.

Health Benefits and Health Cost Savings Due to Pets: Preliminary Estimates from an Australian National Survey
Headey B. (1999) Social Indicators Research, 47, 233-243.

An Examination of the Potential Role of Pet Ownership, Human Social Support and Pet Attachment in the Psychological Health of Individuals Living Alone.
Antonacopoulos, N. M. D., & Pychyl, T. A. (2010). Anthrozoös, 23(1), 37-54.

The Effects of Animals on Human Health and Well-Being.
Wells, D. L. (2009). Journal of Social Issues, 65(3), 523-543

Human Health Benefits of Non-Conventional Companion Animals: A Narrative Review.
Macauley, L., & Chur-Hansen, A. (2023). Animals, 13(1), 28.

Positive behavioral impact of reptile-assisted support on the internalizing and externalizing behaviors of female children with emotional disturbance.
Murry, F. R., & Allen, M. (2012). Anthrozoös, 25(4), 415–425.

Benefits of pets’ ownership, a review based on health perspectives.
Hussein, S. M., Soliman, W. S., & Khalifa, A. A. (2021). Journal of Internal Medicine and Emergency Research, 2(1), 1–9.

Social behaviours increase in children with autism in the presence of animals compared to toys.
O’Haire, M. E., McKenzie, S. J., Beck, A. M., & Slaughter, V. (2013). PLOS ONE, 8(2), e57010.

Cognitive mechanisms and neurological foundations of companion animals’ role in enhancing human psychological well-being.
Liu, H., Lin, J., & Lin, W. (2024). Frontiers in Psychology, 15, 1354220.

The Health Care Cost Savings of Pet Ownership.
Human Animal Bond Research Institute (2015).